SEX UND TRAUER
- NATTY
- 18. Apr. 2023
- 2 Min. Lesezeit

Sex und Tod – das pure Leben und der Inbegriff des „Nicht-Leben“,
aber doch gehören beide zusammen.
Schon einmal die Redewendung:
Einen kleinen Tod sterben,
la petite mort, the little death gehört?
Der Ausdruck bezeichnet den kurzen Verlust oder die Schwächung des Bewusstseins.
Heute sagen wir ganz einfach Orgasmus.
Die erste bestätigte Verwendung des Ausdrucks auf Englisch erfolgte 1572 mit der Bedeutung von „Ohnmacht".
Ein Trauerfall in der Familie kann Unterschiedliches auslösen.
Eine Beobachtung ist, das sich Trauer stark auf das Sexualleben auswirken kann.
Die einen haben gar keine Lust mehr – die anderen haben so viel davon, dass Sie es gar nicht mehr mit Lust, sondern eher Sehnsucht nach Auflösung beschreiben würden – Sehnsucht nach dem eigenen kleinem Tod. Eine nicht seltene Reaktion auf Traumata.
Trauer ist raum- und zeitlos, man kann sich fühlen, als würde einem der Boden unter den Füßen fehlen. Der Bezug zum eigenem Körper entschwindet – sich aber fühlen zu wollen, seine Körperlichkeit nicht mit, sondern an einem Gegenüber zu spüren und durch Hochgefühle wieder im Hier und Jetzt anzukommen, wo es sich ansonsten so leer anfühlt, kann ein Grund für Promiskuität sein.
Nun ja – Trauer ist immer anders und das wohl Wichtigste ist, sich für die eigenen Gefühle oder Lüste nicht selbst zu verurteilen, mit einem offenen Auge auf die Trauer zu blicken und vielleicht auch den einen oder anderen Perspektivwechsel zu wagen, um das eigene Verhalten zu hinterfragen. Es gibt absolut keinen Grund sich zu schämen – und sei es der Seitensprung, der eigentlich nur eine Trauer Reaktion war… Alles, was wir tun, zeigt uns etwas und wo ein Schritt nach Vorne war, gibt es auch noch einen Schritt zurück.
Man kann sehr viel überwinden. Wann man erst einmal versteht, weswegen man Lust auf Alles oder Nichts hat, hilft es, sich nicht selbst zu verlieren. Verdrängen und wegsehen nimmt viel Freude an Lust und Leben.