NUR
- NATTY
- 18. Apr. 2023
- 1 Min. Lesezeit

Auch von traurigen Orten aus kann man schöne Dinge sehen. Man muss "NUR" in die Weite blicken.
Das "NUR" ist genau das, was Unfrieden treibt, denn wäre es so leicht "NUR" den Kopf zu heben und in die Weite zu blicken, dann wären Trauer, Sehnsucht und dunkle Gedanken schnell verflogen.
So ist es aber nicht. Ebenso ist die Weite nicht zu definieren - sie scheint unendlich fern. Und wenn man meint, man wäre Ihr ein Stück näher gekommen, zuckt sie zurück und entschwindet wieder in die Ferne.
Man kann einer Erleichterung nur langsam näher kommen. Vor dem ersten Schritt gilt es einen Ausblick zu wagen und diesen mit wohlwollendem Auge zu betrachten - dies ist wohl das Schwerste. Bis man diesen Ausblick geschafft hat, wandelt man von grau zu dunkelgrau von Ort zu Ort und fühlt sich leer, obgleich um einen herum sehr viel passieren kann.
Der Ausblick kann zum Ziel werden und wenn man dies geschafft hat, sich wieder zuzutrauen Ziele zu erreichen, dann wird man überrascht, wie Nah das so fern geglaubte doch liegt.
Bildhaft erklärt am Hamburger Elbtunnel
Der 426 Meter lange Tunnel liegt 21 Meter unter der Elboberfläche…
Die glänzenden Hafenlichter wirken weit entfernt, die Elbe wie ein Burggraben dazwischen.
Wenn man durch den Tunnel geht, merkt man nicht, dass das Wasser über einem wogt und der Weg ist gar nicht weit.
Auf der anderen Seite angekommen, verliert sich der spektakuläre Zauber der „anderen Seite“ und man merkt, dass der Weg gar nicht so kräftezehrend war, wie gedacht.
Es geht "NUR" um den Anfang.