top of page

D (EAT) H - TOD&ESSEN

  • Autorenbild: NATTY
    NATTY
  • 18. Apr. 2023
  • 2 Min. Lesezeit


Man kann auch trauern ohne das Jemand gestorben ist. Manchmal fühlt sich Liebeskummer oder der Verlust eines Lebensmodells ähnlich grausam zermürbend und traurig an. Die Hilflosigkeit kann einen vollkommen lähmen.


Ja, ein Tod ist anders – doch es gibt erkennbare Gemeinsamkeiten.


Essen – Nahrungsaufnahme – Genuss – Lust – Frust – Erleben – Überleben

Ob es nun ein Zufall ist oder nicht, dass im englischen Wort death auch gleich das Wort eat steckt?

Trauer hat häufig große Auswirkungen auf das Essverhalten. Wenn man trauert, kommt es anfangs oft dazu, dass man jeglichen Genuss verliert. Man fühlt sich taub und auch ein Hungergefühl wird nicht mehr wahrgenommen. Es fehlt die Kraft zu essen. Gemeinsame Mahlzeiten sind belastend. Die Fürsorge, die das Umfeld einem geben möchte, wirkt erdrückend und macht wütend, obgleich man weiß, dass alle es nur gut meinen.

„Nein, ich möchte keinen Kuchen essen – ich habe keinen Grund mehr Kuchen zu essen.“


Nicht selten tritt aber auch das Gegenteil ein. Die absolute Leere muss gefüllt werden. Essen gibt Wärme, Geborgenheit, Ruhe und ein wenig Frieden in einen Körper, in dem eine traurige, einsame, verlassene Seele wohnt. Negative Gefühle scheint man mit Essen zuschütten zu können. Nicht selten ist die langfristige Folge von Trauer – Gewichtszunahme. Die Gefühle sind durcheinander und die Signale des Körpers ebenso – das emotionale Essen ist nicht mit dem intuitiven Essen zu vergleichen.

Ein gesunder Mensch isst, weil sein Körper nach Nährstoffen verlangt. Er benötigt Energie um zu leben – doch wenn das Leben sich so drastisch wie durch einen Verlust verändert, wird der Lebenswille oft vorerst abgeknickt. Essen hat eine sehr große emotionale Komponente.


Ob man nun nicht mehr essen möchte oder nur noch essen will – beides ist langfristig keine Option und hilft besonders nicht dabei eine Balance für das weitere Leben zu finden.

Ein Ernährungsplan und eine vorerst starre Struktur kann helfen, bis Körper und Seele wieder aufeinander abgestimmte Signale senden. Das kann dauern. Nehmen Sie Veränderungen erst. Man kann Gefahr laufen in eine Essstörung abzudriften.


 
 
bottom of page