Das Broken-Heart-Syndrom
- NATTY
- 6. Feb.
- 2 Min. Lesezeit

Wenn Trauer das Herz belastet
Manchmal kann emotionaler Schmerz so tief sein, dass er nicht nur die Seele, sondern auch den Körper trifft – insbesondere das Herz. Das Broken-Heart-Syndrom, auch Stress-Kardiomyopathie oder Takotsubo-Syndrom genannt, ist eine ernsthafte, aber oft vorübergehende Herzmuskelerkrankung, die durch starke emotionale oder körperliche Belastungen ausgelöst wird.
Die Bedeutung des Namens "Takotsubo-Kardiomyopathie"
Das Wort "Takotsubo" (蛸壺) kommt aus dem Japanischen und bedeutet „Tintenfischfalle“. In Japan benutzen Fischer traditionell bauchige Tonkrüge mit engem Hals, um Tintenfische zu fangen. Die Form dieser Fallen ähnelt der Veränderung, die das Herz bei dieser Erkrankung durchmacht.
Was passiert mit dem Herzen?
Bei einem Herzinfarkt sind oft die Herzkranzgefäße verstopft, aber bei einer Takotsubo-Kardiomyopathie liegt das Problem in einer plötzlichen Funktionsstörung der linken Herzkammer. Diese verformt sich unter Stress so, dass sie aussieht wie eine Takotsubo-Falle:
· Der obere Teil (Herzspitze) bläht sich ballonartig auf.
· Der untere Teil (Herzbasis) zieht sich zusammen.
Diese Veränderung führt dazu, dass das Herz nicht mehr richtig pumpt – genau wie bei einem Herzinfarkt.
Warum geschieht das?
Extremer emotionaler oder körperlicher Stress (z. B. Trauer, Schock, Verlust oder auch große Freude) kann eine Überschwemmung des Körpers mit Stresshormonen wie Adrenalin auslösen. Diese Hormone beeinflussen das Herz und können die typische „Tintenfischfalle-Form“ hervorrufen.
Es kann in Momenten tiefer Trauer, Verlust oder extremer emotionaler Erschütterung auftreten, zum Beispiel nach dem Verlust eines geliebten Menschen, einem schweren Schicksalsschlag oder einer Trennung. Der Körper reagiert auf diesen Stress mit einer Überflutung von Stresshormonen, die das Herz schwächen und Symptome hervorrufen, die einem Herzinfarkt ähneln – Brustschmerzen, Atemnot und Herzrasen.
Unser Herz ist mehr als nur eine Pumpe – es ist ein Spiegel unserer Gefühle. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass das Broken-Heart-Syndrom nicht nur sprichwörtlich existiert, sondern auch medizinisch nachweisbar ist. Die plötzliche Ausschüttung von Stresshormonen kann dazu führen, dass sich die linke Herzkammer vorübergehend verändert und ihre Funktion einschränkt.
Das Gute ist: Im Gegensatz zu einem echten Herzinfarkt sind die Herzkranzgefäße nicht verstopft, und die meisten Menschen erholen sich nach einiger Zeit vollständig. Dennoch sollte jeder Verdacht auf ein Broken-Heart-Syndrom ernst genommen werden.
Wie kann man ein gebrochenes Herz heilen?
Ein gebrochenes Herz braucht – genau wie ein verletzter Körper – Zeit und liebevolle Pflege, um zu heilen. Menschen, die am Broken-Heart-Syndrom leiden, profitieren oft von Ruhe, Unterstützung durch geliebte Menschen und emotionaler Verarbeitung.
Dinge, die helfen können:
· Gespräche mit vertrauten Menschen – Das Teilen der Trauer hilft, das emotionale Gewicht zu tragen.
· Bewegung und frische Luft – Spaziergänge in der Natur können das Herz und die Seele stärken.
· Achtsamkeit und Entspannung – Atemübungen, Meditation oder sanfte Musik können helfen, Stress abzubauen.
· Medizinische Begleitung – Ärztliche Betreuung ist wichtig, um das Herz zu schützen und zu unterstützen.
Auch wenn es sich anfühlt, als würde das Herz in tausend Stücke zerbrechen, ist es bemerkenswert widerstandsfähig. Das Broken-Heart-Syndrom erinnert uns daran, wie tief wir lieben, fühlen und verbunden sind. Es zeigt aber auch, dass Heilung möglich ist – mit Zeit, Fürsorge und Liebe.
Es tut wirklich weh.