top of page

NICHT "KINDGERECHT"

  • Autorenbild: NATTY
    NATTY
  • 18. Apr. 2023
  • 2 Min. Lesezeit

Manchmal fehlt einem die Kraft für alles. Die Schuldgefühle, wenn es dabei um die eigenen Kinder geht ist unglaublich groß. Kinder sind nicht nur wunderbar, liebenswert und hoffnungsvoll – Kinder fordern einem manchmal Stärke, Souveränität, Geduld, Konsequenz und Rücksicht ab – was Eltern fordert kann trauernde oder kranke Eltern überfordern.


Was ist, wenn der eigene Schmerz nicht zulässt die Person zu sein, die man sein möchte – wenn einem einfach alles zu viel ist? Grundsätzlich ist es eine unausweichliche Realität, dass Kinder auch erleben, dass Eltern einfach Menschen sind. Umso früher Kinder die Kompetenz erlangen mit Gefühlswelten anderer Menschen in Ihrer Umgebung umzugehen umso besser. „Ein -Native American- kennt keinen Schmerz“ – solche und ähnliche Sprüche sind wenig hilfreich um einem Kind Selbstkompetenz mitzugeben. Gerade Jungen wird noch immer zu viel abverlangt, was irrtümlicherweise mit „Stärke“ betitelt wird.


Kinder lernen Trauer und auch trösten durch Vorbilder. So gut Kinder auch Gefühle spüren können, können sie diese aus mangelnder Erfahrung aber nicht gut einordnen. Die fehlende Klarheit ist für Kinder nicht leicht und oft beziehen Kinder negative „Schwingungen“ auf sich selbst oder ziehen sich zurück in Ihre Fantasie.


Es kann wirklich hilfreich sein bei ersten Anzeichen von Überforderung nach Hilfe zu fragen – manchmal reicht es schon eine Freundin/ einen Freund zu bitten vorbeizukommen - das erfordert Mut - aber es lohnt sich diesen Mut aufzubringen. Eine außenstehende Person kann manchmal wie ein kleines Gewicht auf der Waage wieder eine Balance für die ganze Familie sein. Und für Freunde muss man nicht aufräumen oder sich zurechtmachen. Wenn die Hilfe von Freunden nicht reicht, hat man außerdem eine Person in seinem Boot, die helfen kann weitergehende Hilfe zu organisieren. Oft ist das Schamgefühl und das Gefühl des persönlichen Versagens der Grund, weswegen sich Menschen keine Hilfe suchen.


Es gibt eine ganz eindeutige Grenze an der Kinder Schutz brauchen. Etwa wenn Kinder die Eltern trösten ohne sichtbare Linderung oder ohne eine friedvolle Gegenreaktion des Elternteils - dann kann es für ein Kind traumatisierend sein. Wenn Eltern einfach nur noch im Bett liegen und wie gelähmt sind, der Fernseher 24/7 für die Kinder läuft, weil keine Kraft zum Spielen da ist.

Oder, wenn Kinder mit dem Ballast der Eltern überladen werden. Kinder können wissen, was im Leben der Eltern passiert – aber nicht jede Intensität von Frust, Wut, Trauer … ist kindgerecht – das weiß jeder Mensch – aber das Umsetzen kann in persönlichen Ausnahmesituationen sehr schwer sein.

Durch Gespräche kann man auch mit Kindern Situationen auflösen, in denen die Grenze überschritten wurde – doch manchmal war der Schritt über die Grenze einfach zu groß und es bleiben Narben. Oft merken Kinder erst, wie gravierend diese Erlebnisse waren, wenn sie erwachsen sind, wenn es genug Erfahrungen gibt die Situationen von früher neu zu bewerten.


 
 
bottom of page